Die Operation - Ein neuer Anfang?
Am 21. November 2019 wurde ich operiert. Zwei Titanstangen und 14 Schrauben sollten meine Wirbelsäule begradigen und stabilisieren.
Als ich nach der OP aufwachte, durchfuhr mich ein Schmerz, den ich mir in meinen schlimmsten Albträumen nicht hätte ausmalen können. Ich hatte mir nie vorgestellt, dass die Schmerzen so intensiv sein würden. Ich war völlig auf Hilfe angewiesen. Selbst einfache Dinge, wie meine Socken anziehen oder aus dem Bett aufstehen, wurden zur Tortur. Laufen fiel mir unglaublich schwer, und ich fühlte mich gefangen in meinem eigenen Körper.
Meine Narbe – 30 Zentimeter lang und getackert – war ein ständiger Begleiter. Nach zwei Wochen musste ich die Klammern beim Hausarzt entfernen lassen. Der Anblick der Narbe war eine ständige Erinnerung an das, was mein Körper durchgemacht hatte.
Die ersten drei Monate nach der OP verbrachte ich bei meinen Eltern. Ich konnte alleine kaum etwas bewältigen, brauchte ständig Hilfe. Schlafen durfte ich nur auf dem Rücken, und ich konnte nur auf dem Sofa sitzen, wenn ich ein Kissen hinter meinem Rücken hatte. Am angenehmsten war es, zu liegen oder langsam zu gehen. Sitzen oder lange stehen, das war eine Qual.
Im Januar 2020 begann ich mit der Physiotherapie. Die ersten Wochen waren hart, jeder Schritt schmerzte, jeder Versuch, meinen Körper zu bewegen, fühlte sich wie eine unmögliche Aufgabe an. Ursprünglich sollte ich auch eine Wassertherapie machen, die meinen Heilungsprozess beschleunigen sollte, doch aufgrund der Corona-Pandemie musste ich sie abbrechen.